Es war im Juni 1958, als mit der Eröffnung des RING RASTHAUSES in Hartberg der Grundstein für die heutigen RING Betriebe inklusive Wilfinger-Hotels gelegt wurde. Das damalige Restaurant war in kürzester Zeit weit über die Grenzen der Steiermark als „Treffpunkt“ zwischen Graz und Wien bekannt. Unvergessen sind die vielen lustigen Kegelabende und die für die damalige Zeit „feinen“ Tanzveranstaltungen mit Livemusik. Da sich das Restaurant und auch die direkt angeschlossene Tankstelle derart prächtig entwickelten, löste dies bei mir den Wunsch aus, ein eigenes Hotel zu bauen und auch zu betreiben.
Und so habe ich 1974 mit dem Bau des „RING MOTOR HOTEL“ in Hartberg, direkt neben dem bestehenden RING RASTHAUS, begonnen. Im Frühjahr 1975 fand die feierliche Inbetriebnahme des 64-Betten-Hotels statt. Leider hat das „Motor-Hotel-Konzept“ die Erwartungen nicht erfüllt, sodass ich nach einer neuen Auslastungsmöglichkeit suchen musste. Und dies sehr rasch, denn meine Hausbanken wurden schon "nervös".
Zu dieser Zeit war ich aufgrund meines intensiven Arbeitseinsatzes (das Rasthaus hatte fast rund um die Uhr geöffnet) und der vielen Bautätigkeiten, mit den damit verbunden Sorgen, gesundheitlich etwas angeschlagen. Verstärkt wurde das Ganze noch durch meinen damals eher ungesunden Lebensstil bzw. Lebensrhythmus mit vielen Nachtdiensten, meist zu wenig Schlaf und den Essgewohnheiten mit zu viel Fleisch, zu fetten Gerichten etc.
Meine immer stärker werdenden gesundheitlichen Probleme mit Rückenschmerzen, Verstopfung uvm. ließen mich 1976 zum Glück zu einem Kneippheft greifen. Und damit war die Idee in Richtung Gesundheit etwas zu unternehmen, geboren. Es war Eingebung, dass ich schon beim Hotelbau zusätzliche Räume geschaffen hatte, die für Kneippeinrichtungen gut geeignet waren. Und es war wieder Glück, dass ich kurz vor der Eröffnung des Kurhauses den bekannten Arzt Dr. Ulf Böhmig und den Bio-Landwirt und Ernährungsphysiologen Siegfried Lübke kennen lernte. Diese Herren konnten mich davon überzeugen, dass Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden vor allem von innen kommen müssen. Eine Ansicht, die nach Studium einschlägiger Lektüre auch schon Pfarrer Kneipp, F.X. Mayr und Dr. M.O. Brucker vertreten wurde.
So habe ich am 28. August 1976 das RING Gesundheitszentrum mit Kneipp- und Diätkurhaus und einer kleinen Schönheitsfarm in Betrieb genommen. Insgesamt hatte ich z.B. nur eine Mitarbeiterin, die sowohl in der Therapiestation wie auch in der Schönheitsfarm tätig war und gleichzeitig auch noch ein regelmäßiges Gymnastikprogramm angeboten hat. Das Schwerpunktangebot war jedoch schon damals „lactovegetabile Vollwertkost“ mit Getreide, Gemüse, Obst und Milchprodukten. Fleisch und Fisch wurden nicht serviert. Diese Nahrung sollte lt. Experten optimal zur Entschlackung, Entgiftung, Entsäuerung und Entwässerung des Körpers sowie zur gesunden Gewichtsabnahme ohne Hungergefühl beitragen und auch verschiedene sogenannte „Zivilisationskrankheiten“ wie beispielsweise Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf- sowie Magen-Darmbeschwerden uvm. wirkungsvoll bekämpfen.
Und tatsächlich, schon nach kurzer Zeit konnten mit dieser Ernährungsphilosophie sehr gute Erfolge erzielt werden. Auch ich selbst war regelrecht begeistert, denn alle meine Wehwehchen verschwanden wieder. Der nächste Schritt gestaltete sich schwieriger als erwartet: Es mussten Landwirte gefunden werden, die bereit waren, Bio-Produkte zu erzeugen. Dies war zur damaligen Zeit nicht einfach, denn es konnte sich kaum jemand vorstellen, dass ohne Kunstdünger und Spritzmittel ertragreich produziert werden kann.
Siegfried Lübke hatte auf diesem Gebiet schon viel Erfahrung. Gemeinsam mit ihm konnte ich damals fünf Landwirte von der Sinnhaftigkeit eines biologischen Landbaues überzeugen und ihnen eine entsprechende Abnahmegarantie anbieten. So gesehen waren wir Pioniere auf dem Gebiet Bio-Landbau verbunden mit gesunder Ernährung zum Wohle vieler Menschen.
Wieder war es Glück, dass sich für dieses einzigartige Bio-Angebot verschiedene Medien interessierten und beachtliche positive Berichte brachten.
Auch die Sendung "Autofahrer unterwegs" wurde auf unser Angebot aufmerksam. Die damalige Moderatorin der Sendung, Frau Prof. Rosemarie Isopp, hat die Kur selbst genossen. Daher konnte sie glaubhaft über unsere Aktivitäten berichten und die Einzigartigkeit und Wirksamkeit unserers Angebotes bestätigen.
Obwohl die Auslastung am Anfang noch nicht zufriedenstellend war, dachte ich bereits daran, fehlende Einrichtungen wie Hallenbad, Panorama-Freibad, weitere Therapieräume uvm. zu schaffen. Dies habe ich 1978 realisiert und das Hotel um weitere Zimmer vergrößert.
Nach Fertigstellung sämtlicher Bauabschnitte ist die Gästefrequenz laufend gestiegen. Deshalb habe ich Anfang der 80er Jahre nochmals den ganzen Hoteltrakt aufgestockt und damit eine Gesamtkapazität von 140 Betten erreicht.
Die nächste Ära im Unternehmensaufbau begann, als in dem kleinen, nahe gelegenen, damals noch völlig unbekannten Ort Waltersdorf überraschend heißes Wasser gefunden wurde.
In Bad Waltersdorf kam es letztendlich zum Bau des Bio-Thermen-Hotels mit 120 Zimmern (1988) und des Thermal Biodorfes mit 42 Ferienhäusern (1992) - jeweils mit hoteleigener Therme & Saunalandschaft.
(Auszug aus der Autobiografie "Mein Leben - meine Erinnerungen", erhältlich in den Hotelshops)